Mein Aquarell Mixing Set

Ich bin ja großer Fan von Farbtheorie - wenn man sie selbst ausprobieren und dadurch besser verstehen kann. In meinen Kursen und Workshops ist das meist mein liebster Part, weil ich praktisch zeigen kann, wie Farben funktionieren. Zumindest bei Aquarellfarben.

Dazu benutze ich meist das Winsor & Newton Cotman Sketchers Pocket Box Set, weil das alle wichtigen Farben zur Farbtheorie drin hat:

  • Cadmium Gelb hell

  • Cadmium Gelb

  • Cadmium Rot

  • Alizarin Karmesin

  • Ultramarinblau

  • Kobaltblau

  • Saftgrün

  • Chromoxid feurig/Viridian

Alle Grundfarben sind in einem kalten und warmen Farbton vorhanden. Das ist super!

Nun stelle ich ja selbst Aquarellfarben her und habe mir überlegt, ich will selbst mal so ein Mixing Set machen. Problem hierbei war, dass in den Dosen, die ich habe, nur 6 Farben reinpassen. Also musste ich mich auf die Primärfarben konzentrieren und das arme Grün einfach wieder außen vor lassen. Dabei mag ich es, Grün als Grundfarbe mit in meiner Farbenlehre zu haben.

In meinem Mixing Set sind also die drei Grundfarben Rot, Blau und Gelb in jeweils einem kalten und einem warmen Farbton vorhanden - dahinter stehen die Pigmentnummern:

  • kaltes Gelb - PY3

  • warmes Gelb - PY35

  • Rot - PR108

  • Rot - PR83

  • Ultramarinblau rotstichig - PB29 R

  • Ultramarinblau grünstichig - PB29 G

Oben sind die warmen Töne, unten die kalten.

Was bedeutet kalt und warm?

In der Schule haben wir gelernt, dass gewisse Farben kalt und andere warm sind. Das war vor allem wichtig für den Warm-Kalt-Kontrast. Das war erstmal so gar nicht so falsch. Was allerdings dabei vergessen wurde zu erwähnen war, dass es sich um die Wahrnehmung handelt. Rot, Gelb und Orange sind warme Farben in der Wahrnehmung. Blau, Grün und Lila sind kalte Farben in der Wahrnehmung. Also, was wir dabei fühlen, wenn wir uns die Farben ansehen.

Was nie erwähnt wurde, war, dass es von jeder Farbe warme und kalte Töne gibt. Und dabei geht es eben um die Farbzusammenstellung. Um den Farbton. Und was der Farbton macht, wenn wir ihn mischen. Denn dabei geht es hier vorrangig, wenn wir uns Farbtheorie überhaupt angucken bei Aquarell. Wir wollen Farben miteinander mischen und da sollen schöne Farben rauskommen, bzw. diese Farben, die wir haben wollen. Nicht irgendwelcher Matsch.

Und um das ordentlich zu machen, brauchen wir etwas Wissen über Farbtheorie bzw. warme und kalte Farbtöne.

Mein Set und wie es funktioniert

Ich habe die Farben ausgewählt, weil das die Farben sind, wo man wirklich direkt sieht, welche warm und welche kalt sind. Außer bei Blau. Blau ist ein Sonderfall. Hier bei meinem Test im Farbkreis sieht man sehr gut, auf welcher Seite der Warm-Kalt-Skala sie sich befinden.

Wieso ist es Blau so schwer?

Blau ist ein Sonderfall. Ich hätte easy ein Ultramarin und ein Cerulean Blue nehmen können, um den Unterschied klarer zu machen. Aber ich wollte es natürlich komplizierter haben. Die Entscheidung war aber gut, denn dadurch, dass ich ein Ultramarin rotstichig und ein Ultramarin grünstichig habe, ist mir auch nochmal klarer geworden, auf welcher Seite der Skala die Farben hingehören.

Ganz klar ist hier jedoch nichts. Denn Blau ist sehr subjektiv. Gehört das Blau eher in die rote Richtung, ist es dann warm, weil Rot warm ist, oder ist es kalt, weil es durch das Rot eher ins Lila geht? Oder gehört das grünstichige Blau eher in die warme Richtung, weil in Grün ja auch Gelb drin steckt? Oder bleibt es kalt, weil Grün nunmal eher kalt ist?

Diese Frage müsst ihr leider für euch selbst beantworten. Und: Eure Meinung kann sich ändern. Meine hat sich tatsächlich verändert Bzw. habe ich verstanden, wieso andere Menschen es genau umgedreht sehen! Das passiert aber tatsächlich erst dadurch, dass ich das selbst ausprobieren kann. Ich muss es selbst sehen und lernen.

Allgemein gesagt: Probiert bei Blau immer aus, es mit anderen Farben zu mischen, wenn ihr euch nicht sicher seid, wohin es gehört.

Mein Mixing Set könnt ihr übrigens bei den Events, auf denen ich einen Stand habe, kaufen.

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